Die Echte Kamille ist eine krautige einährige Pflanzeund erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 cm. Die ganze Pflanze besitzt einen starken, charakteristischen Kamillengeruch. Die Stängel sind aufrecht oder aufsteigend und kahl, im oberen Teil sind sie meist sehr stark verzweigt.
Die Blätter sind 4 bis 7 cm lang und zwei- bis dreifach fiederteilig. Die einzelnen Zipfel sind schmal linealisch, knapp 0,5 mm breit, und tragen eine Stachelspitze. Sie trägt Massen von Blüten welche geerntet werden können.
Die Kamille ergibt zusammen mit Beinwell und Brennessel eine gute Gartenjauche.

Familie:
Korbblütengewächse
Verwendung:
Blüte (Mai-Juni)
Inhalte:
äthersiche Öle, Flavonoide, Schleimstoffe, Cumarine, Phenolcarbonsäuren

Wirkung:
Entzündungshemmend
Wundheilungsfördernd
Krampflösend
Antibakteriell
Hautstoffwechsel anregend
Indikation:
Dammschnittpflege, Scheidenentzündung (Sitzbad)
Verdauungsprobleme (Tee, Tinktur)
Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Ekzeme, Neurodermitis, Hautpilze (Tinktur)
Nasennebenhöhlenentzündung (Inhalation)
Mund- und Rachenschleimhautentzündungen (Tintkur, Spühlung, Gurgeln)
Sonnenbrand, trockene Haut, Wunden (Öl-Auszug)
Anwendung:
Tee: 1 EL / Tasse
Sitzbad: 2 EL / Tasse Tee herstellen, ins Badewasser giessen
Spühlungen, Umschläge 1 EL / Tasse + 1/2 EL Tinktur
Tinktur: 10-15 Tropfen
Anbau im Garten:
Einmal Kamille im Garten, immer Kamille im Garten. So sieht es zumindest bei mir aus. Ich habe ursprünglich im Kräutergarten Kamille eingesäht und finde sie nun überall, da sie aber so ein unkomplizierter Gartengeselle ist, lasse ich sie meist gewähren.

Magisches:
Früher gab es einen Brauch, Babys und kleinen Kindern ein Sträußchen Kamille übers Bettchen zu hängen um sie zu beschützen. Besonders geschätzt wird die milde, besänftigende, warme Güte, die dieses Kräutlein ausstrahlt. Besonders nach einem langen Arbeitstag, man sich im warmen, mit Kamillentee angereicherten Badewasser entspannen und vom goldenen, heilenden und regenerierenden Licht durchfluten lassen, – auftanken eben!
Die Kamille wird noch heute in der Kräuterweihe neben Johanniskraut, Wermut, Beifuss, Rainfarn, Königskerze, Schafgarbe, Thymian, Baldrian und Eisenkraut in den Strauss gebunden und an Maria Himmelfahrt in der Kirche gesegnet. Der Ursprung dieses Kults liegt wahrscheinlich im keltischen Lugnasad.
Rezept
250 ml Olivenöl
ca. 50 g Bienenwachs
ca. 50 g Sheabutter oder auch Kakaobutter (oder auch beides)
2 Hand voll kleingehackte Kamillenblüten
Die Kamillenblüten im Olivenöl erwärmen (ca. 2 Stunden oder ein Glas an die Sonne stellen), ca 2 Tage. Absieben und mit Bienenwachs (nochmals erwärmen) und Sheabutter in die Handwarme Salbe, sonst wird das nichts, vermischen.

Bei mir trifft das leider nicht zu (einmal Kamille immer Kamille, genausowenig wie der Klatschmohn)
ich säe jährlich wieder aus – ich vermute das mulchen ist schuld, wobei: in den Kieswegen dürfte es ruhig keimen…
LG Carmen
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